Alternativen zum Raubbau?
Das Ende der Linksentwicklung in Lateinamerika hat viele Gründe. Alternative Gesellschaftsprojekte verlangen nicht nur veränderte politische Kräfteverhältnisse, sondern auch einen grundlegenden Umbau der Wirtschaft.
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VON ULRICH BRAND
Ulrich Brand ist Professor für Internationale Politik an der Universität Wien. Im Juni erscheint sein neues Buch Post-Wachstum und Gegen-Hegemonie. Klimastreiks, Krise der imperialen Lebensweise und Alternativen zur autoritären Globalisierung im VSA-Verlag.
Der uruguayische Schriftsteller Eduardo Galeano veröffentlichte vor fast 50 Jahren seinen Welt-Bestseller Die offenen Adern Lateinamerikas, in dem er eine andere Perspektive auf die Kolonialgeschichte des Kontinents einnahm. Es war kein wissenschaftliches Buch im engeren Sinne. Galeano verstand sich immer als jemand, der die Geschichte aus Sicht der »kleinen Leute« und der Opfer von Gewalt, Ausgrenzung und Ausbeutung erzählt. Das Buch zeigt akribisch auf, wie Lateinamerika seit Beginn der Eroberung 1492 nicht nur politisch beherrscht wurde, sondern eine bestimmte Funktion in der globalen Wirtschaftsordnung innehatte: die des Lieferanten von natürlichen Ressourcen, von metallischen, agrarischen und fossilen Rohstoffen.
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