Die Dose gibt’s, die Dose nimmt’s

von Barbara Blaha

Illustration: Christoph Kleinstück

Qualitätsjournalismus darf nicht exzentrischen Milliardären à la Didi Mateschitz überlassen werden. Stattdessen muss ihn endlich eine reformierte Presseförderung stärken.


371 wörter
~2 minuten

Das Ende kam abrupt. Kurz vor ihrem dritten Geburtstag wurde am 4. August die Online-Rechercheplattform
Addendum per dürrer Presseaussendung zu Grabe getragen. Von »erheblichem Mitteleinsatz« war darin wehmütig die Rede, trotz dessen es nicht gelungen sei, »die Zielsetzungen zu erreichen«. Welche das genau waren, verriet Red-Bull-Eigentümer und Addendum-Gründer Didi Mateschitz leider nicht.

Muss er auch nicht, schließlich handelte es sich um sein privates Prestigeprojekt. Allerdings trägt er eine Verantwortung für jene 57 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in einer taumelnden Medienbranche, gezeichnet von der Corona-Krise, nun ihre Jobs verlieren. 

Dass der schillernde Mogul mitunter erratisch agiert, zeigt eine Episode aus dem Jahr 2016: Damals verkündete er kurzerhand die Schließung seines Fernsehsenders Servus TV, als die Belegschaft einen Betriebsrat gründen wollte. Die Kehrtwende folgte auf dem Fuß, nachdem diese wieder davon Abstand genommen hatte. 

Jetzt weiterlesen? Das sind Ihre Optionen.

AKTUELLES
HEFT KAUFEN

Jetzt kaufen
Erhalten Sie um nur 8,50 Euro Ihren Online-Zugang zu allen Beiträgen dieser Ausgabe. Das gedruckte Heft erreicht Sie demnächst per Post.

JETZT
ABONNIEREN

Zu den abos
Mit einem Abo lesen Sie das TAGEBUCH online unlimitiert. Jede gedruckte Ausgabe erhalten Sie, je nach Modell, bequem per Post. Ab 29 Euro.
0

    Warenkorb

    Ihr Warenkorb ist leerZurück zum Shop