Susanne Raab hat noch nie persönlich Sexismus am Arbeitsplatz erlebt. Als Feministin will sich die neue österreichische Frauen- und Integrationsministerin auch nicht bezeichnen. Doch die Aufregung über diese Aussagen, die eigentlich augenblicklich zu Rücktrittsaufforderungen führen müssten, hielt sich in Grenzen. Wäre ein Umweltminister tragbar, der behauptet, noch keine Beweise für die Erderwärmung gesehen zu haben und freimütig zugibt, sich nicht als Klimaschützer bezeichnen zu wollen? Die fehlende Empörung verdankt sich auch dem geringen Stellenwert, den Frauenpolitik leider nicht nur bei den Konservativen hat. Die Grünen haben sich trotz kompetenten politischen Personals offenbar nicht um das Ressort gerissen oder besonders hartnäckig für ein eigenständiges Frauenministerium gekämpft. Und sie haben in Kauf genommen, dass sich die unheilvolle Verknüpfung von Integration mit »Frauenfragen« nun sogar im Ministeriumsnamen widerspiegelt.
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