Lateinamerika progressiv – oder auch nicht

von Bernhard Leubolt

429 wörter
~2 minuten
Lateinamerika progressiv – oder auch nicht
Maristella Svampa
EPOCHENWECHSEL IN LATEINAMERIKA
Progressive Regierungen, Extraktivismus und soziale Bewegungen
Aus dem Spanischen von María Cárdenas, Unrast Verlag, 2020, 320 Seiten
EUR 20,40 (AT), EUR 19,80 (DE), CHF 28,90 (CH)

Nach der Jahrtausendwende galt Lateinamerika vielen Linken als Region der Hoffnung. 1999 wurde Hugo Chavez Präsident Venezuelas, Anfang bis Mitte der 2000er Jahre entschieden weitere linke Politiker Lateinamerikas die Wahlen für sich. Die argentinische Soziologin Maristella Svampa sieht darin einen »Epochenwechsel«.

Svampas Überlegungen wurden 2017 auf Spanisch veröffentlicht. Nun wurden sie von María Cárdenas ins Deutsche übersetzt und mit einer Einführung in die Spezifika Lateinamerikas, erklärenden Kommentaren und einem Glossar der wichtigsten Fachbegriffe ergänzt.

Svampas Urteil über die Links- und Mitte-links-Regierungen Lateinamerikas fällt kritisch aus. Sie diagnostiziert, dass der neoliberale »Washington-Konsens« der 1990er Jahre in den 2000ern von einem »Rohstoffkonsens« abgelöst wurde. Der neue Konsens setzte auf den Neo-Extraktivismus, das heißt die verstärkte Ausbeutung von Bodenschätzen für die Exportwirtschaft. Charakteristisch war die Erschließung neuer Territorien für Großprojekte, etwa für Bergbau, Staudämme oder agrarische Anbauflächen. Dadurch nahm die Gewalt gegen indigene Gemeinschaften und Öko-Aktivistinnen zu.

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