Das Albtraumhaus

Eine queere Beziehung hat etwas Utopisches, Kämpferisches: Trotz gesellschaftlicher Ablehnung hält man zusammen, schwimmt gemeinsam gegen den Strom und überwindet dabei Sexismus und Geschlechterrollen. Diese idealisierte Vorstellung ist einer der Gründe, warum nur sehr wenig über Gewalt in lesbischen Beziehungen gesprochen wird. Ein anderer ist, dass queere Menschen weiterhin um ihre Rechte kämpfen müssen und deswegen mehr als andere darauf angewiesen sind, öffentlich gut dazustehen. »Das Letzte, was queere Frauen brauchen, ist schlechte PR«, schreibt die amerikanische Autorin Carmen Maria Machado. Deswegen fällt es Betroffenen oft schwer zuzugeben, dass auch lesbische Beziehungen toxisch sein können und dass es in ihnen häusliche Gewalt geben kann.