Die Debatten über kulturelle Aneignung hingen einem längst beim Hals raus, lieferten sie nicht probate Anlässe zur Reflexion falscher Kulturbegriffe. Naiv ist ihre Kritik, wenn sie auf der Ebene des Faschingskostüms bleibt, und nicht weniger naiv die Kritik solch einer Kritik mit dem banalen Hinweis auf die Hybridität jeglicher Kultur. Doch es geht den seriöseren Anfechtern kultureller Aneignung etwa nicht ums Interesse weißer Musiker an schwarzer Musik, sondern um eine von Weißen dominierte Kultur- und Bewusstseinsindustrie, um Repräsentanz, Royalties und Exotisierung.
Jetzt weiterlesen? Das sind Ihre Optionen.
DIESE AUSGABE
KAUFEN
Jetzt kaufen
JETZT
ABONNIEREN
Zu den abos
Ihre Spende für kritischen Journalismus
Linker Journalismus ist unter Druck. Zumal dann, wenn er die schonungslose Auseinandersetzung mit den herrschenden Verhältnissen profitablen Anzeigengeschäften vorzieht. Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie es uns, kritische Berichterstattung auch angesichts steigender Kosten in gewohnter Form zu liefern. Links und unabhängig.