Für ein solidarisches Weltgedächtnis

von Rudolf Walther

516 wörter
~3 minuten
Für ein solidarisches Weltgedächtnis
Charlotte Wiedemann
Den Schmerz der Anderen begreifen
Holocaust und Weltgedächtnis
Propyläen Verlag, 2022, 288 Seiten
EUR 22,70 (AT), EUR 22,00 (DE), CHF 30,90 (CH)

Die zunehmende Teilverstaatlichung von Erinnerungs- und Gedenkpolitik – zum Beispiel durch die flächendeckende Installierung von Gedenkbeauftragten – hat in den letzten Jahren eine Reihe von Asymmetrien in Bezug auf das Erinnern (und das Vergessen) nach sich gezogen. Bisweilen haben sich regelrechte Opferhierarchien etabliert, während sich im Feuilleton heftige Debatten um die Frage entzündet haben, ob die Erinnerung an den Holocaust mit jener an den Kolonialismus ins Verhältnis gesetzt werden dürfe oder solle. Charlotte Wiedemann reiht sich mit ihrem Buch Den Schmerz der Anderen begreifen unter jenen ein, die die vorherrschenden erinnerungspolitischen Koordinaten im deutschen Sprachraum neu bedenken wollen – sie spricht an einer Stelle von der »Speckschicht der Selbstzufriedenheit« in der Erinnerungspraxis, die vielerorts zur »bürgerlichen Sitz- und Besitzkultur« geworden sei.

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