Die Xinjiang-Frage

von Felix Wemheuer

Illustration: Aelfleda Clackson

Für China geht es im Konflikt um das uigurische Gebiet Xinjiang um viel – nicht zuletzt um das eigene Selbstverständnis als Vielvölkerstaat.


1799 wörter
~8 minuten

Seit Jahren steht die Region Xinjiang im Mittelpunkt des westlichen Medieninteresses. Davon, dass die chinesischen Behörden über eine Million Uiguren und andere ethnische Minderheiten in Umerziehungslagern inhaftiert hätten, ist die Rede. Und von einem, nicht zuletzt durch gewaltsame Geburtenplanung und Assimilierungsmaßnahmen betriebenen, »kulturellen Genozid« an der uigurischen Bevölkerung. Die chinesische Regierung spricht demgegenüber von Maßnahmen zur Bekämpfung von »Terrorismus« und »Separatismus«.

Tatsächlich hat Xinjiang eine zentrale Bedeutung für den chinesischen Staat. Das Uigurische Autonome Gebiet, wie es offiziell heißt, macht über 17 Prozent der Fläche der Volksrepublik aus, hier leben über 25 Millionen Menschen. Durch seinen Grenzverlauf, zu den zentralasiatischen Nachbarstaaten genauso wie zu Afghanistan und Indien, ist die Region auch in Fragen der nationalen Sicherheit wichtig. Dazu kommt: In Xinjiang kommen die größten Reserven von Öl, Gas und Kohle in China vor. In dem Gebiet werden außerdem 90 Prozent der chinesischen Baumwolle produziert, rund 20 Prozent der weltweiten Produktion.

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