Wer dieser Tage den österreichischen Politik- und Medienbetrieb beobachtet, kann leicht den Eindruck gewinnen, dass die Weltgeschichte an diesem kleinen Land vorbeizieht. Während rundherum um politische Grundsatzentscheidungen gerungen wird, herrscht trotz des Krieges und der Krise hierzulande weitgehend Normalbetrieb. Die Debatte ist geprägt von markigen Sprüchen gegen Geflüchtete (»Das Maß ist voll in Österreich«, Bundeskanzler Karl Nehammer, ÖVP) und Fragen um die Maskenpflicht im Lebensmittelhandel oder spekulative Wahlarithmetik (»Wem schadet die Bierpartei am meisten?«). Die großen Themen – galoppierende Teuerung, Energiekrise, Krieg – bieten bloß Anlass zu salbungsvollen Worten und wohlfeilen Gesten in Politikerreden.
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