Die wissenschaftliche Forschung hat sich erst spät mit Szenarien befasst, in denen Bevölkerungswachstum, der Einbruch landwirtschaftlicher Produktion, abrupter Klimawandel, versiegende Ölquellen, Wassermangel und städtisches Elend zusammenwirken. Heute überrascht es uns kaum noch, wenn Regierungsberichte über die Sicherheit der kommenden Jahrzehnte einem wie Hollywood-Drehbücher vorkommen. Wie ein Bericht des UN-Entwicklungsprogramms 2007/2008 feststellte, »gibt es keine direkte Analogie zu den aktuellen Erwärmungsvorgängen«. Zwar kann die Paläoklimatologie helfen, die nichtlineare Physik einer sich erwärmenden Erde zu antizipieren, aber es gibt es keinen historischen Präzedenzfall, um zu verstehen, was in den 2050er Jahren passieren wird, wenn eine Weltbevölkerung von neun bis elf Milliarden Menschen darum kämpft, sich an das Klimachaos und die Erschöpfung der fossilen Energiequellen anzupassen. Fast jedes Szenario, vom Zusammenbruch der Zivilisation bis hin zu einem neuen goldenen Zeitalter der Fusionsenergie, kann auf die seltsame Leinwand der Zukunft unserer Enkelkinder projiziert werden.
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