Darüber, was »links« ist, ist fortlaufend gedacht und gestritten worden. Deswegen lässt sich sagen, dass es sich bei »links« um einen Signifikanten handelt, der eine politisch-ideologische Form repräsentiert. In dieser Form sammeln sich historisch durchaus unterschiedliche und widerstreitende gesellschaftliche Ziele. Es kann demnach keine ganz eindeutige Bestimmung von »links« geben. Zugleich konstituierte sich »links« als Gegenbegriff zu »rechts«. Es handelt sich also um eine relationale Form. Bestimmungen eines linken Selbstverständnisses sind von dieser Relation nicht unmittelbar abhängig, aber sie können sich davon auch nicht ganz lösen. Denn was »links« ist, bleibt an sein Anderes gebunden und markiert eine Differenz. Dabei kommt es zu einem Kräfteverhältnis: »Links« ist mit weiteren Attributen verknüpft – linkskonservativ, linksradikal, linksextrem etc. In bürgerlich-konservativen Parteien kann es eine Linke ebenso geben wie in linken Parteien eine Rechte.