Der Preis ist heiß

von Matthias Schnetzer

DATENDRANG #2 | Was sind die Faktoren für die hohe Inflation in Österreich?


245 wörter
~1 minuten

»So kann das nicht weitergehen«, mahnte der Chef des Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo), Gabriel Felbermayr, angesichts der anhaltend hohen und im April 2023 wieder auf 9,8 Prozent angestiegenen Inflationsrate; und er nahm damit die türkis-grüne Regierung in die Verantwortung. Deren Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung zeigen nämlich nach wie vor keine nachhaltig preisdämpfende Wirkung. In der Eurozone verzeichnen nur die baltischen Staaten und die Slowakei eine noch höhere Inflationsrate als Österreich.

Ein näherer Blick zeigt, dass Wohnen seit einigen Monaten Haupttreiber der Teuerung ist, also Mieten, Kosten für die Instandhaltung, Haushaltsgeräte oder die Einrichtung. In den letztverfügbaren Werten für März 2023 machen die Wohnkosten rund ein Viertel der Inflationsrate aus. Die Ausgaben für Strom und Heizung sind da noch gar nicht einberechnet, denn diese werden in der Grafik als eigene Kategorie »Energie« geführt und waren vor allem im vergangenen Herbst die stärksten Preistreiber. Während der Bereich Verkehr, befeuert durch die Treibstoffpreise, vor einem Jahr noch mehr als ein Viertel der Inflation ausmachte, ist dieser Anteil seither deutlich gesunken.

Angesichts der von Einmalzahlungen geprägten Antiteuerungspolitik und der sich zusehends verschärfenden sozialen Lage werden die Rufe nach couragierten staatlichen Eingriffen indes lauter: Mietpreisbremse, Übergewinnsteuer oder Preiskontrollen sollen Preissteigerungen und Profitmaximierung von Immobilien-, Energie- und Lebensmittelkonzernen auf dem Rücken der breiten Bevölkerung eindämmen. Andere Länder wie Spanien zeigen es vor und haben zumindest vorerst deutlich niedrigere Inflationsraten als Österreich.

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