Eine Urne mit dem Flugzeug zu transportieren ist gar nicht so einfach. Das muss die Erzählerin von Oxana Wassjakinas Roman Die Wunde (übersetzt von Maria Rajer) immer wieder feststellen, als sie die Asche ihrer Mutter quer durch Russland ins sibirische Ust-Ilimsk bringt, um sie in ihrem Heimatort zu beerdigen. Manche Fluggesellschaften erlauben Asche im Handgepäck, bei anderen muss sie als Sondergepäck in den Frachtraum. Sicher ist, dass jedes Mal am Schalter erst einmal Ratlosigkeit herrscht, herumtelefoniert werden muss und es bis zum letzten Moment unklar bleibt, ob das spezielle Gepäck tatsächlich mitgenommen werden kann. Als ob man nicht schon genug damit beschäftigt wäre, den Tod seiner Mutter zu betrauern.
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