Ich habe es bisher vermieden, in den Chor der Meinungen einzustimmen, die sich vor allem im Internet ergießen, um vom Sofa aus Israels Krieg gegen die Hamas zu deuten. Wie TAGEBUCH-Redakteurin Jana Volkmann mir vor kurzem sagte: »Die Hemmschwelle, etwas zum Nahostkonflikt zu schreiben, ist etwa so groß, wie zu posten, dass die Deutsche Bahn Verspätung hat.« Eine kleine Idee aber will ich doch teilen, und sie hat mit eben jener Tendenz zu tun, die Jana Volkmann so trefflich beschrieben hat.
Eine Studie des American Press Institute von vergangenem Jahr eruierte, dass 71 Prozent der 16- bis 40-Jährigen in den USA ihre Informationen Tag für Tag vorwiegend aus Social Media beziehen und dass – wenig überraschend – die Nutzung »traditioneller« Medien mit 45 Prozent deutlich hinterherhinkt. In anderen Worten: Die Informationen über den Krieg in Nahost erreichen vor allem jüngere Menschen immer seltener in Form von redaktionell geprüften Beiträgen, sondern durch Postings, die Privatpersonen verfasst oder verbreitet haben. So weit, so wenig überraschend.
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