Zwischen Kunst und Entwurzelung
von Andrea Heinz
Autobiografische Skizzen, Notate und Tagebucheintragungen
EUR 43,20 (AT), EUR 42,00 (DE), CHF 54,90 (CH)
Es gibt Autoren und Autorinnen, deren autobiografische Schriften und Selbstzeugnisse ganze Regalmeter füllen. Ingeborg Bachmann gehört nicht dazu, und das wird auch der neueste Band der Salzburger Bachmann-Edition nicht ändern. Unter dem Titel »Senza casa«. Autobiographische Skizzen, Notate und Tagebucheintragungen vereint das von Isolde Schiffermüller, Gabriella Pelloni und Silvia Bengesser herausgegebene Buch bereits veröffentlichte Texte wie das Kriegstagebuch und bisher unveröffentlichtes autobiografisches Material aus dem gesperrten Teil des Bachmann-Nachlasses.
Die Autorin selbst reflektierte die (Un-)Möglichkeit des Tagebuchschreibens, dieses gerade für Schriftstellerinnen zwischen intimer Selbstreflexion und potenzieller Öffentlichkeit changierende Genre, immer wieder. So notierte sie am 5. August 1962: »Der letzte Versuch, ein Tagebuch zu führen. Ich bin 36. Ich hätte eines schreiben sollen in den letzten vier Jahren, in denen ich nur noch in mich hinein reagiert habe und unfähig war, etwas zu schreiben.« 1958 lernte Bachmann Max Frisch kennen, und die konfliktreiche Beziehung des Schriftstellerpaares, geprägt nicht zuletzt von erotischer und beruflicher Eifersucht, ist ebenso Thema in den tagebuchartigen Notaten wie ihre Beziehung zum Dichter Paul Celan oder ihre Freundschaft mit dem Komponisten Hans Werner Henze.
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