In Lumpen gegen Gott

Mit den Erzählungen der isländischen Schriftstellerin und Künstlerin Ásta Sigurðardóttir, die 1971 mit nur 41 Jahren starb, hat der Guggolz-Verlag wieder einen außergewöhnlichen Schatz gehoben. Denn als minutiöse Beobachterin ihrer Zeit besaß Sigurðardóttir auch die literarische Fähigkeit, auf eindrücklichste Weise die karge Lebensrealität von Menschen abzubilden, die in den Randregionen der Gesellschaft ums äußere und innere Überleben kämpften – immer mit mindestens einem Fuß über dem Abgrund. Mit dem Erzählband Streichhölzer liegen ihre Texte, von denen einige bereits Anfang der 1950er-Jahre, andere vermutlich erst kurz vor ihrem frühen Tod entstanden sind, nun zum ersten Mal in deutscher Übersetzung von Tina Flecken vor.