»Die Zeit steht still«, schreibt Mascha Kaléko in einem wunderbaren Gedicht, »wir sind es, die vergehen«. Wie bei einer Zugfahrt sei es, wenn da am Fenster »Haus und Feld und Herden (…), Laternenpfahl und Baum« an uns vorbeirasen. Und genauso ziehe auch die Landschaft des Lebens an uns vorbei. Jedoch: Die Zeit selbst steht still, »wir sind es, die enteilen«.
Wenn ich dann aber tatsächlich Bahn fahre – oder oft nur in der Bahn sitze, weil gerade irgendein Vorkommnis die Weiterfahrt blockiert –, habe ich das Gefühl, dass weder die Zeit noch ich vorankommen. Mittlerweile habe ich gelernt, dem Zugarrest kleine geschriebene Texte abzutrotzen. Oder ich lese, zurzeit Wolfgang Englers Brüche. Und manchmal, wenn ich zu kaputt und müde bin, sitze ich auch einfach nur da und schaue aus dem Fenster. So geschehen Anfang Juli bei der Heimfahrt von Klagenfurt …
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