Ein Mob, der keiner ist

von Raphaela Edelbauer

Illustration: Lou Kiss

Als ein Beitrag Gertraud Klemms aus einer feministischen Textsammlung gestrichen wurde, folgten prompt Zensurvorwürfe. Was steckt hinter der Empörung?


694 wörter
~3 minuten

Jetzt ist also schon wieder jemand gecancelt worden – könnte man meinen. Worum geht es? Ein Beitrag der österreichischen Schriftstellerin Gertraud Klemm wurde, nach Vorwürfen, sie habe sich in früheren Texten transfeindlich geäußert, aus einer feministischen Anthologie mit dem Titel Das Pen!smuseum gestrichen. Der Band soll im September bei Leykam erscheinen. Die Herausgeberinnen Mareike Fallwickl und Eva Reisinger hätten sich in Übereinstimmung mit dem Verlag dafür entschieden, den Beitrag herauszunehmen, nachdem sie auf Positionen Klemms hingewiesen worden seien, die mit der intersektionalen Ausrichtung der Publikation nicht in Übereinstimmung gebracht werden könnten. Was sie Klemm vorwerfen, ist vor allem eine Sichtweise, die das Wort »Frau« verteidigt und mit biologischen Kategorien in Zusammenhang bringt, die die globale Unterdrückung von cis Frauen erklären sollen.

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