Das Ende kam abrupt. Kurz vor ihrem dritten Geburtstag wurde am 4. August die Online-Rechercheplattform
Addendum per dürrer Presseaussendung zu Grabe getragen. Von »erheblichem Mitteleinsatz« war darin wehmütig die Rede, trotz dessen es nicht gelungen sei, »die Zielsetzungen zu erreichen«. Welche das genau waren, verriet Red-Bull-Eigentümer und Addendum-Gründer Didi Mateschitz leider nicht.
Muss er auch nicht, schließlich handelte es sich um sein privates Prestigeprojekt. Allerdings trägt er eine Verantwortung für jene 57 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in einer taumelnden Medienbranche, gezeichnet von der Corona-Krise, nun ihre Jobs verlieren.
Dass der schillernde Mogul mitunter erratisch agiert, zeigt eine Episode aus dem Jahr 2016: Damals verkündete er kurzerhand die Schließung seines Fernsehsenders Servus TV, als die Belegschaft einen Betriebsrat gründen wollte. Die Kehrtwende folgte auf dem Fuß, nachdem diese wieder davon Abstand genommen hatte.
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