Als die erste Staffel von Silicon Valley 2014 auf HBO ihre Premiere feierte, vermutete man, eine der Hauptfiguren, Peter Gregory, müsse Peter Thiel sein. In der Comedy-Serie ist Gregory ein berühmter Risikokapitalgeber, der einer bunt zusammengewürfelten Gruppe von Entwicklern den Unternehmensstart finanzieren soll. In einer Folge lässt er die in Panik geratenen Gründer auf seine Entscheidung über einen Überbrückungskredit in Höhe von 15 Millionen Dollar warten. Während er über die Lebenszyklen von Zikaden in Myanmar und Brasilien sinniert und auf einen Stapel Burger-Buns starrt, teilt er ihnen schließlich mit, lieber in indonesische Sesam-Kulturen zu investieren. Es war die Art von langatmigem makroökonomischen Gelaber, für das Thiel bekannt ist. Der Autor der Sendung, Alec Berg, beharrte jedoch darauf, dass die Figur Peter Gregory nicht auf einer realen Person basierte: »Die ehrliche Antwort«, so Berg gegenüber Business Insider, »ist, dass wir nicht einmal wussten, wer Peter Thiel war, als wir die erste Staffel drehten.«
In Wahrheit war Peter Thiel im Jahr 2014 jedem, der auch nur flüchtig mit der Tech-Branche zu tun hatte, bereits ein Begriff. Thiel war nicht nur der ehemalige CEO von Paypal, sondern auch der erste externe Investor bei Facebook und zugleich ein Berater von Mark Zuckerberg. Vier Jahre davor war das Thiel Fellowship ins Leben gerufen worden, das Personen unter 22 Jahren 100.000 Dollar bot, wenn sie auf das College verzichteten, um ein Start-up zu gründen. Sein 2014 zusammen mit Blake Masters verfasstes Buch Zero to One: Notes on Startups, or How to Build the Future war ein Kassenschlager. Bis heute hat es sich weltweit über drei Millionen Mal verkauft.
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