Nach ganzen zweieinhalb Stunden war es schon wieder vorbei: Ende September haben die Gewerkschaften den (Leit-)Kollektivvertrag in der Metallindustrie unterzeichnet und damit die Herbstlohnrunden präjudiziert. Die Löhne steigen mit diesem raschen Abschluss um magere 1,45 Prozent. Mit Blick auf die für Arbeiterhaushalte relevanten Preissteigerungen bei Mieten und täglichem Bedarf ist das ein Reallohnverlust.
Der Chefverhandler der Gewerkschaft PRO-GE Rainer Wimmer sagte dazu: »Es ist eine Frage der Vernunft, dass die Verhandlungen stattgefunden haben und ein fairer Abschluss erzielt werden konnte, mit dem die Kaufkraft erhalten bleibt.« Nun lässt sich trefflich über Vernunft im Allgemeinen streiten, die konkreten Fragen sind aber: Für wen ist was vernünftig? Und was ist »fair«? Aus Sicht des Kapitals mag es schon stimmen, dass »die Sozialpartner« vernünftig und fair gehandelt haben: um Aktionären in der Metallindustrie trotz Krise ihre Dividenden zu garantieren. Für die Beschäftigten sieht die Sache freilich anders aus.
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