Nachdem sein Bündnis Unidas Podemos (UP) Anfang Mai bei den Wahlen in der Region Madrid zur schwächsten Kraft im zukünftigen Stadtparlament geworden war, verkündete Pablo Iglesias seinen Rückzug aus der Politik. Obschon die Rechte in Madrid – mit Ausnahme des linken Interregnums von Manuela Carmena zwischen 2015 und 2019 – traditionell stark abschneidet, ihr jüngster Sieg war ein eindeutiger. Podemos muss sich nun auf die Suche nach einer neuen Führung machen, und auch bei der Izquierda Unida (IU, deutsch: Vereinigte Linke), die Teil des Bündnisses ist, deuten alle Zeichen auf eine Abrechnung mit der Parteispitze hin.
Wenige Tage nach dem Desaster von Madrid ließ sich Iglesias jedenfalls die Mähne schneiden. Noch im letzten spanischen Dörflein – von denen übrigens aufgrund der Abwanderung und Überalterung rund die Hälfte vom Aussterben bedroht ist – war die neue Frisur der Galionsfigur der spanischen Linken Gesprächsthema. Immerhin war Iglesias’ Pferdeschwanz das Symbol eines neuen Politikverständnisses in Spanien und häufig Gegenstand öffentlicher Diskussionen. Selbst in »seriösen« Fernsehdebatten firmierte Iglesias ein ums andere Mal als »der mit dem Pferdeschwanz«.
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