Gutes Ende nicht
von David Mayer
EUR 22,70 (AT), EUR 22,00 (DE), CHF 29,50 (CH)
Der romantischen Liebe haftet gemeinhin ein Geheimnis an – »Es ist, was es ist …«. Geht es dagegen um ihr Ende, mangelt es nicht an Erklärungen. Dabei ist das Verschwinden dessen, was man Liebe nennt, letztlich in gleichem Maße ein Mysterium wie deren Beginn. Es ist dem spanischen Autor Isaac Rosa hoch anzurechnen, dass er in seiner literarischen Begehung des Themas Trennung zwar eine peinlich genaue Anatomie des Endes einer Liebe vorlegt, dabei aber dies Mysterium intakt lässt. Und zugleich aufweist, dass auch in diesem Fall das Private höchst politisch ist.
Der Roman steigt dort ein, wo alles schon passiert ist, das Leben mit den drei Kindern neu organisiert werden muss und die Protagonisten in verteilten Stimmen Rückschau halten und dabei mit sich, aneinander vorbei, mitunter auch noch miteinander reden. Ángela und Antonio sind, nein, waren ein Paar, wie es für ein gewisses Milieu typischer nicht sein könnte. Gebildet, urban, links, auch im Alltäglichen um progressive Praktiken bemüht. Sie haben zwei Töchter, Antonio noch einen älteren Sohn aus erster Ehe. Sie stehen vielfach unter Druck, sind überfordert. Die Figuren, die Rosa hier schafft, haben vergeschlechtlichte Rollenklischees noch lange nicht zur Gänze abgelegt und machen deshalb die Risse, die sich durch diesen stereotypen Charakterverputz ziehen, umso deutlicher.
Jetzt weiterlesen? Das sind Ihre Optionen.
DIESE AUSGABE
KAUFEN
Jetzt kaufen
JETZT
ABONNIEREN
Zu den abos
Ihre Spende für kritischen Journalismus
Linker Journalismus ist unter Druck. Zumal dann, wenn er die schonungslose Auseinandersetzung mit den herrschenden Verhältnissen profitablen Anzeigengeschäften vorzieht. Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie es uns, kritische Berichterstattung auch angesichts steigender Kosten in gewohnter Form zu liefern. Links und unabhängig.