Gramsci weint
von Jens Kastner
EUR 20,60 (AT), EUR 20,00 (DE), CHF 28,90 (CH)
Lucia hat noch ihre Katze Nilde. Cruci, ihre Freundin, hat immerhin noch ihre Kinder Rosa und Rocco. Letzterer erzählt die Geschichte seiner Mutter und deren Freundin, von der er lange Zeit nichts gewusst hatte. Warum nicht, das ist das Thema der Geschichte. Rocco findet heraus: Beide, Lucia und Crucifissa, lernten sich Ende der 1970er Jahre in Frattocchie bei Rom kennen, genauer in der dort ansässigen Parteischule der PCI, der Kommunistischen Partei Italiens. Erzählt wird die Geschichte einer Frauenfreundschaft, die nicht denkbar gewesen wäre ohne die damals mächtigste Kommunistische Partei der westlichen Hemisphäre. Während Cruci ihren proletarischen Verhältnissen in Sizilien durch Fleiß und Gewissenhaftigkeit alle Ehre machen will und eine Parteikarriere anstrebt, möchte Lucia Letzteres auch, kann sich dabei aber alle Freiheiten einer Tochter aus bürgerlichen kommunistischen Verhältnissen leisten. Beide, so viel lässt sich verraten, stoßen an die patriarchalen Grenzen eines Parteiapparats, wie er damals schon von links stark kritisiert worden war. Aber das ist nicht die einzige Enttäuschung, die die Geschichte mal mehr und mal weniger detailliert nachzeichnet.
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