Bruch mit dem Schicksal
von Evelyn Bubich
Christian Baron erzählt in »Schön ist die Nacht« eine Geschichte über das Zusammenhalten in Allgegenwart von Arbeitslosigkeit, Armut, Alkoholismus und Gewalt.
Anfang der sechziger Jahre betritt ein Mann eine Greißlerei in Kaiserslautern, stößt »wie zufällig« gegen ein Regal im hintersten Eck des Ladens und stibitzt – die Gunst des Chaosmoments beim Schopf packend – eine Handvoll Zuckerstangen, damit sein Vierjähriger zu Hause »zu Kräften kommt«. Eine literarische Szene, die an eine Zeit erinnert, in der Armut allgegenwärtig war. Aber Armut war seither nie verschwunden. Der Paritätische Armutsbericht 2022 nennt für Deutschland eine Armutsquote von 16,6 Prozent im Jahr 2021 – das sind über eine halbe Million Menschen mehr als noch vor der Pandemie. In Österreich sind laut Statistik Austria 17,3 Prozent der Personen in Privathaushalten armutsgefährdet.
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