»Wichser!«, »Frauenfeind!«, »Schande über dich, Billy, Schande über dich!« Am Ton dieser Äußerungen mag man schon erkennen, dass sie aus der Twitter-Welt stammen. Was zur Hölle hatte der 65-jährige Singer-Songwriter Billy Bragg da am 28. Februar wohl gepostet, um derart aggressive Reaktionen auszulösen?
Eigentlich nichts von Belang: »In den frühen Achtzigern wurde mir klar«, hatte Bragg geschrieben, »wenn ich Musik hören wollte, die etwas über den Zustand der Welt erzählt, dann musste ich sie selber machen.« Dieser harmlose Satz sollte zur Bewerbung eines Boxsets mit dem Titel The Roaring Forty, 1983–2023, einer Anthologie seines Werks aus den letzten vier Jahrzehnten, dienen. Dazu eine kleine Collage von Ausschnitten alter Konzertmitschnitte und Videos, die seine Karriere auf zwei Minuten reduzierte. Vom elektrifizierten englischen Woody Guthrie seiner Anfangstage zum bärtigen, ergrauten … ja, was nun eigentlich?
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