KPÖ-Plakat zu den ersten freien Wahlen nach dem Ende der Hitler-Diktatur 1945. (Foto: Ö. Nationalbibliothek)

Die Geschichte als offene Wunde

von Alfred J. Noll

Eine knappe Erörterung der Frage, ob die Kommunistische Partei Österreichs ihren Namen ändern sollte.


2599 wörter
~11 minuten

Allenthalben wird den führenden Repräsentanten der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) nach den Wahlerfolgen in Graz und Salzburg attestiert, dass hier redliches Bemühen und persönliche Glaubwürdigkeit belohnt wurden. Das wird selbst von jenen anerkannt, die mit der politischen Haltung der KPÖ nichts am Hut haben oder ihr sogar politisch feindlich gesinnt sind. Diese Anerkennung wird freilich sogleich verbunden mit der als Vorwurf gemeinten Behauptung, Kay-Michael Dankl und Elke Kahr würden sich zwar »tagespolitisch butterweich und pragmatisch« geben, »ideologisch aber weiterhin stramm marxistisch« sein – und deshalb seien der Einsatz für »leistbares Wohnen«, das Eintreten für eine »sozial gerechte Welt« etc. wohl durchaus in Ordnung, wenn nur nicht die Sache mit dem »Kommunismus« im Parteinamen wäre; oder anders: »Dann bliebe freilich noch das Problem mit dem Marxismus« (so ein Herr Müller in der Tageszeitung Der Standard Ende April). Und auch die mit der KPÖ Wohlmeinenden raten mitunter, doch endlich auf den Namen zu verzichten, um dadurch eine assoziative Belastung abzuschütteln, die den weiteren Zugewinn an Stimmen und Sympathie verhindere. Soll die KPÖ also ihren Namen ändern? – Nein, das soll sie aus den nachstehenden Gründen nicht tun.

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