Skilaufen kommt aus Skandinavien, doch in den Alpen wurde aus der Fortbewegung mit den zwei Holzbrettern gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine Sportart kultiviert: das alpine Skifahren. Die Frage, wer es erfunden hat, spaltet die Experten. In Österreich-Ungarn und später in der Ersten Republik gab es jedenfalls namhafte Skipioniere, etwa Mathias Zdarsky, Georg Bilgeri oder Hannes Schneider. Sie begründeten den Siegeszug des alpinen Skilaufs auf nationaler wie auch internationaler Ebene. Der Weg zu einer rot-weiß-roten Skination war mit ihnen aber noch nicht vorgezeichnet.
Die Geschichte dieser Skination geht bis in die 1920er und 1930er Jahre zurück. In der Zwischenkriegszeit entwickelte sich Österreich im Sog eines allgemeinen Skisportbooms zu einem Land von Skilehrern. Die staatlich geregelte Prüfung am Arlberg sorgte dafür, dass Hunderte jährlich das Schulungssystem durchliefen und nach einheitlichen Standards geprüft wurden. Damals waren es noch mehrheitlich Männer, die diesen Beruf prägen sollten. Sie zogen in die Täler sowie hinaus in die Welt und gründeten Skischulen. Skiläufer wie Hans Hauser oder Otto Lang etablierten in den USA eine Skikultur nach alpenländischem Vorbild. Lang war übrigens jener Skilehrer, der die erste Hannes-Schneider-Skischule in Amerika betrieb. Schneider selbst reiste zuvor schon nach Japan, um dort das Skifahren an Universitäten zu lehren. In Autobiografien und Zeitungsberichten schrieben die beiden über ihre Skiabenteuer und Pionierleistungen. Ski- und Bergfilme priesen ihre Meisterleistungen, erschlossen neue Märkte und begeisterten ein Millionenpublikum in New York und andernorts. Ausgehend vom Arlberg entwickelte sich die Abfahrt als neue Disziplin im Skirennsport. Das Arlberg-Kandahar-Rennen war zur internationalen Marke geworden und die von Schneider begründete »Arlberg-Technik« zum weltweit gültigen Skilaufstil.
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