Im Spätherbst 1953, vier Jahre nach seiner Rückkehr aus dem mexikanischen Exil und weniger als ein Jahr vor seinem Tod, plante der Schriftsteller Leo Katz eine Rom-Reise. Katz war schwer krank, wie viele kommunistische Genossen, die faschistische Verfolgung, Exil und stalinistische Säuberungen er- und überlebt hatten, litt er an einer Herzkrankheit. Diese hatte schon seine Rückkehr nach Wien verzögert und zu seiner Entscheidung beigetragen, nicht in das heiße Israel zu gehen.
Rom hielt für den gelernten Historiker Katz viele Versuchungen bereit: Erstens hatten mehrere seiner essayistischen und literarischen Arbeiten die Stadt zum Hintergrund. Zweitens würde es ihm die Reise erlauben, dem von Krankheit und Nachkriegsblues geprägten Alltag zu entkommen, auch wenn es ihm geradezu körperlich schwerfiel, seine Frau Bronja und seinen Sohn Friedrich selbst nur für kurze Zeit zu verlassen. Und drittens sollte er in Rom auch Georges und Lola Marschak-Rosenberg wiedersehen, alte Freunde aus Paris, denen er zuletzt in den Exiljahren begegnet war. Die Korrespondenz der beiden Freunde gibt Einblick in die Reisevorbereitungen.
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