Trumps imperiale Agenda in Lateinamerika

von Aaron Tauss

Illustration: Lou Kiss

Schon unmittelbar nach seinem Amtsantritt zog Donald Trump mehreren lateinamerikanischen Regierungen die Daumenschrauben merklich an. Dahinter steht der Konflikt mit China um die Vormachtstellung im amerikanischen Hinterhof.


2904 wörter
~12 minuten

Ende Jänner löste ein Streit zwischen dem linksgerichteten kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro und US-Präsident Donald Trump eine diplomatische Krise aus. Es ging dabei um die Rückführung kolumbianischer Migrant:innen durch US-Militärflugzeuge. Petro verweigerte den Maschinen zunächst die Landeerlaubnis, solange seine Landsleute wie Kriminelle »unwürdig behandelt« und in Handschellen zurückgeschickt würden. Trump drohte daraufhin, kolumbianische Exporte in die USA mit Strafzöllen von 25 bis 50 Prozent zu belegen. Petro konterte kurzzeitig mit Gegenzöllen auf US-Importe, um nur wenige Stunden später doch noch nachzugeben und Trumps Bedingungen zu akzeptieren. Trump, so schien es, wollte an Petro ein Exempel statuieren, um andere Staaten in der Region von ähnlichen Aktionen abzuschrecken.

Seit Trumps Wiederwahl stehen Migration und Lateinamerika ganz oben auf seiner Agenda. Auch wenn das kurz nach seinem Amtsantritt unterzeichnete Dekret nun den Einsatz von Militärflugzeugen bei Abschiebungen erlaubt, knüpft seine Politik zur Bekämpfung irregulärer Migration an die Bemühungen seines Vorgängers Joe Biden an. Allein im vergangenen Jahr wurden unter Biden 124 Abschiebeflüge nach Kolumbien durchgeführt. Unter Trump nimmt die US-Außenpolitik gegenüber Lateinamerika zunehmend eine offen konfrontative und imperiale Form an, die verstärkt auf wirtschaftlichen und politischen Druck setzt. Trump ist bereit, alle Machtmittel der USA einzusetzen, um seine Ziele zu erreichen. Das Thema Migration spielt dabei eine zentrale Rolle.

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