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Heide Gerstenberger hat einen Sammelband vorgelegt, der insofern originell ist, als er die Darstellung des eigenen theoretischen (und historischen) Denkens zum Inhalt hat. Solch selbstreflektiertes Verhalten ist nicht oft anzutreffen. Ihr Gesamtwerk kreist um die Themen bürgerliche Gesellschaft, bürgerlicher Staat sowie kapitalistischer Staat und Gewalt, wobei sie diese Begrifflichkeiten nicht vermengt, sondern zusammen in ihren unterschiedlichen historischen Beziehungen sieht. So etwa schreibt sie im ersten Text des Bandes: »Während der Übergang zu einer bürgerlichen Form des Staates in Frankreich und Preußen durch die Übernahme eines bereits im Absolutismus voll ausgebildeten Staatsapparates erfolgte und sich in England durch einen langandauernden Prozess zunehmender Gewaltenteilung zwischen feudalen und bürgerlichen Kräften vollzog, ist der bürgerliche Staat in Amerika das originäre Produkt einer bereits bürgerlich organisierten Gesellschaft. Ihm haften keine Überbleibsel vorhergegangener Gesellschaftsformen an und er lässt deshalb deutlicher als andere zeitgenössische Staatsgebilde erkennen, was die typisch bürgerlichen Prinzipien von Staatsorganisation ausmacht.«