Manche mögen sich wundern: War die Eigentumsfrage nicht immer schon zentral für die Linke? Privateigentum bildet das Herz des Kapitalismus. Um den Kapitalismus zu stürzen, muss man Privateigentum also enteignen. Doch mit dem Fall der Sowjetunion und den neoliberalen Privatisierungs- und Liberalisierungswellen war es lange Zeit nicht einfach, die Eigentumsverhältnisse breit zu politisieren. »Enteignung« war keine selbstbewusste Forderung sozialer Bewegungen mehr, sondern ein rechter Kampfbegriff, mit dem jede noch so zahme Umverteilung diskreditiert wurde. Die Linke hatte auch aus den Erfahrungen der verstaatlichten Industrie und des Realsozialismus gleichermaßen gelernt: Verstaatlichung ist nicht genug. Was es braucht, ist Demokratisierung.
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