Refeudalisierung des sozialen Raums

von Tobias Boos

456 wörter
~2 minuten
Refeudalisierung des sozialen Raums
Olaf Kaltmeier
REFEUDALISIERUNG UND RECHTSRUCK
Soziale Ungleichheit und politische Kultur in Lateinamerika
Bielefeld University Press, 2020, 162 Seiten
EUR 20,00 (AT), EUR 20,00 (DE), CHF 27,50 (CH)

Neuer Autoritarismus, Populismus oder gar Faschismus sind nur einige der Begriffe, mit denen der weltweite konservative Backlash aktuell beschrieben wird. Auch Olaf Kaltmeier spürt in seinem Essay diesen Entwicklungen nach. Allerdings richtet er seinen Blick nach Lateinamerika und fragt, wie sich die regressiven Tendenzen in der Region ausprägen.

Für dieses Unterfangen entlehnt er von Sighard Neckel den Begriff der Refeudalisierung. Ökonomisch zeigt sich eine »ständische Verfestigung« sowohl im oberen als auch unteren Ausschnitt der Sozialstruktur. Wohlgemerkt fanden diese Prozesse während der progressiven Dekade unter Mitte-links-Regierungen in Lateinamerika statt. Trotzdem konnten die Eliten – im Speziellen Landbesitzer – ihre Reichtümer in jenen Jahren überproportional vergrößern. Kulturelle und politische Ausprägungen fanden diese Entwicklungen in der zunehmenden Segregation des städtischen Raums – die Zitadelle (Marcuse) und das Hyper-Ghetto (Wacquant) werden hier als Bilder herangezogen –, den neuen Formen des Luxuskonsums sowie der Kolonisierung des öffentlichen und politischen Raums durch die ökonomischen Interessen einer »globalen Geldaristokratie«.

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