Helden und / oder Opfer?

von Wolfgang Häusler

449 wörter
~2 minuten
Helden und / oder Opfer?
Heidemarie Uhl, Richard Hufschmied und Dieter A. Binder (Hg.)
Gedächtnisort der Republik
Das Österreichische Heldendenkmal im Äußeren Burgtor der Wiener Hofburg. Geschichte – Kontroversen – Perspektiven
Böhlau, 2021, 464 Seiten
EUR 67,00 (AT), EUR 65,00 (DE), CHF 88,00 (CH)

»Aber unheroisch, wie die bürgerliche Gesellschaft ist, hatte es jedoch des Heroismus bedurft, der Aufopferung, des Schreckens, des Bürgerkriegs und der Völkerschlachten, um sie auf die Welt zu setzen.« Der Satz von Marx (Achtzehnter Brumaire) erklärt die Entstehung der Moderne in der Dialektik von Helden und Opfern der Geschichte. Ein lokaler, österreichischer Ausdruck dieser Dialektik ist das sogenannte Österreichische Heldendenkmal – im Alltag als »äußeres Burgtor« bezeichnet. Es ist im politischen Raum zwischen Hofburg, Ringstraße, Volksgarten, Parlament und Bundeskanzleramt platziert, rahmt den Wiener Heldenplatz. Das monumentale Burgtor schlägt auch die Brücke zur Habsburgermonarchie, als Großmacht konfrontiert mit Revolution und Napoleon. Errichtet anstelle der geschleiften Burgbastei als Denkmal für die Leipziger Völkerschlacht 1813 in Gestalt eines Festungs- und Triumphtors (1824 eröffnet) sollte es identitätsstiftendes Symbol des Reiches werden. 

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