ML und Jugendkultur
von Berthold Unfried

Weltrevolution in der DDR 1961–1989
EUR 28,80 (AT), EUR 28,00 (DE), CHF 35,60 (CH)
In den 1960er Jahren konnten politisch interessierte junge Menschen, die internationale Erfahrungen machen wollten, sich nicht nur auf hippie trails des wachsenden transkontinentalen Tourismus begeben. Andere Möglichkeiten waren, einen Studentenaustausch zu machen, im Rahmen von Solidaritätsbewegungen mit lateinamerikanischen, asiatischen und afrikanischen Dekolonisierungs- und Befreiungsbewegungen tätig zu werden oder als Entwicklungshelfer in die »Dritte Welt« zu gehen; sie konnten aber auch an einem politisch-ideologischen Fortbildungsprogramm in der DDR teilnehmen, wo sie auf angehende revolutionäre Kader aus den »Drei Kontinenten« trafen. In den knapp drei Jahrzehnten vom Jahr des Mauerbaus bis zum Zusammenbruch der DDR zogen Tausende Jugendliche aus aller Welt an die Jugendhochschule der Freien Demokratischen Jugend (FDJ) am Bogensee unweit Berlins. Dort bildeten sie sich gemeinsam mit ostdeutschen Jugendlichen politisch-ideologisch weiter, lernten das sozialistische Deutschland kennen und nicht zuletzt Jugendliche aus anderen Weltgegenden. Die FDJ hatte eigens zu diesem Zweck eine ehemalige Villa von Joseph Goebbels adaptiert und ausgebaut.