Andere Anfänge, andere Aussichten

von Florian Mühlfried

Mit »Anfänge« legen David Graeber und David Wengrow eine grundlegende Kritik dominanter Erzählungen der Menschheitsgeschichte vor.

Dieses Buch verspricht nicht weniger als eine Revolution – und zwar die unseres Verständnisses der Vergangenheit. Wohl mehr als eine Revolution ist es aber ein Revival der Suche nach politischen Alternativen, die einst zum Kerngeschäft der Sozialanthropologie gehörte, in den letzten Jahrzehnten jedoch deutlich an Schubkraft verloren hat. In diesem Sinne belebt Anfänge ein ehemals konstitutives Interesse am Anderen als Quelle der Dissidenz. Der Verlust dieses Interesses korreliert nicht zufällig mit dem Aufstieg des neoliberalen Mantras: Es gibt keine Alternative. Dieses Buch ist voller Alternativen; und es kommt nicht von ungefähr, dass eine zentrale historische Figur des Buches ein amerikanischer First-Nations-Vertreter namens Kandiaronk ist – und damit ein Mitglied jener Gesellschaft, die die Fantasie der Hippie-Generation beflügelt hat.

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