Den Krieg denunzieren

von Gerold Wallner

Einen Pazifismus von unten findet man unter Linken hierzulande nach wie vor äußerst selten.

Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine sind mir nur zwei Kommentare in Erinnerung geblieben, die einem Pazifismus von unten ihre Stimme liehen. Die eine gehörte überraschenderweise dem Schriftsteller Franzobel. Seine klare Stellungnahme im Standard vom 27. März 2022 schloss nach einigen Abwägungen zum Krieg so: »Darum meine ich, besser feig als tot.« Die zweite war von Melisa Erkurt, die in ihrer Falter-Kolumne vom 9. März letzten Jahres mit dem Titel Lieber einen Vater als einen Helden unumwunden schrieb, dass Männer nicht bewaffnet im Krieg kämpfen sollten; nicht nur um ihr Leben, sondern auch um psychische Gesundheit und normales Sozialverhalten zu bewahren. Das ist Ausfluss eines Pazifismus, der die körperliche Unversehrtheit der Menschen zum Mittelpunkt macht, nicht die territoriale Unversehrtheit eines Nationalstaats.

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