Inflationäre
Härte

von Gabriele Michalitsch

Illustration: Ūla Šveikauskaitė

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Teuerung, Militarisierung und Autoritarismus. Das zeigen die letzten 14 Monate eindrücklich.


948 wörter
~4 minuten

Österreich verzeichnete im Jahresschnitt 2022 mit 8,6 Prozent die höchste Inflationsrate seit dem Ölpreisschock 1974. Im Jänner erreichte die monatliche Teuerung mit über elf Prozent gar den höchsten Wert seit 1952. Die sozialen und demokratiepolitischen Folgen dieser anhaltenden Preissteigerungen sind gravierend. Armut, Ungleichheit und sozialer Ausschluss nehmen zu. Die sich vertiefenden gesellschaftlichen Spaltungen höhlen die nach Jahrzehnten neoliberaler Transformation ohnehin fragilen Grundlagen der Demokratie weiter aus. Gleichzeitig avancieren Freund-Feind-Dualismus und »männliche Härte« gerade angesichts des Ukraine-Krieges mehr und mehr zu politischen Leitlinien. Das politisch wie medial gehegte Narrativ vom Krieg »der Demokratien« gegen »ihre Feinde« – ein Kampf, der eben auch seinen Preis fordere – täuscht dabei über den zunehmenden Autoritarismus europäischer Gesellschaften hinweg.

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