»Eat the Rich«: Der auf die Französische Revolution zurückgehende Slogan hat keine prägnante deutsche Entsprechung, dafür aber immer wieder Revivals. Und Ausprägungen im Kino. 1987 bot die britische Farce Eat the Rich ein Thatcherismus-Panorama: ein Typen-Wimmelbild mit Lanah Pellay als marxistisch inspirierter, nonbinärer Servierperson, Motörhead-Lemmy als CIA-Killer, mit einem durchgriffigen Innenminister, Massenverelendung, Riots – und einem Restaurant für brutalisierte Yuppies, in dem ein Robin-Hood-Quartett die Küchengewalt übernimmt und neuen Gästen die vormaligen als Ragout-Spezialität kredenzt. Und dann gab es im letzten Halbjahr Exemplare von Renommierkino, die als »Eat the Rich«-Filme gelten: Triangle of Sadness, The Menu und Glass Onion machen viel Lärm um Klassen, Waren und die Urlaubswelten der Unsympathischen; dies nicht anhand kollektiver Umsturz- oder Umverteilungsprojekte, sondern als Ekel vor Eliten. Das gilt dann als politisch.
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