Brüchiger Tonkrug

Segismundo García hat eine durchschlagende Geschäftsidee: Eine weitere Zuspitzung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Krisen ist unvermeidlich. Panikräume und Privatbunker werden also nicht nur die Reichen wollen (die solche schon längst haben), sondern auch alle anderen. Ohne gesicherte Kapitalausstattung beginnt er, Panikräume von der Stange an verunsicherte Kleinfamilien, Pensionierte und Prepper zu verkaufen. Segismundo glaubt seinen Verkaufsschmäh selbst nicht, er weiß, dass die ausgelobte Sicherheit dieser Konservenbunker trügerisch ist (auf der Verlagswebsite wird Isaac Rosas neuer Roman daher nicht ganz zu Unrecht als »Schelmenroman« bezeichnet). Woran er glaubt, ist das Versprechen, durch unternehmerisches Geschick aufzusteigen. Sein Vater hat es ihm vorgezeigt: Aus der ländlichen Armut ohne fließend Wasser schaffte er es bis ganz nach oben – bevor er stürzte.