Mussolinis Erbe
von Moritz Ablinger
Antonio Scurati ist zu einem der prominentesten Kritiker von Giorgia Meloni geworden. Seinen politischen Standpunkt macht er auch im »Buch des Krieges«, dem vierten Teil seiner »M«-Reihe, mehr als deutlich.
Es ist der Juni 1943, auf der Welt tobt der Krieg, und in seinem Landhaus im oberitalienischen Forlí sitzt Benito Mussolini und legt Patiencen. Abgeschottet von den politischen und militärischen Kommandozentralen soll sich der Führer des italienischen Faschismus von einer Infektionskrankheit erholen, die schwere Magenkrämpfe verursacht.
Das Buch des Krieges, der vierte Teil in Antonio Scuratis M-Reihe zu Aufstieg und Fall von Benito Mussolini, ist ein Abgesang auf den »Duce«. Scurati erzählt chronologisch – diesmal von 1940 bis 1943 – und episodenhaft, mit wechselnden Charakteren im Fokus. Manche, wie Mussolini, seine Geliebte Clara Petacci, Adolf Hitler oder der Militär Mario Roatta, tauchen öfter auf, andere sind gleich wieder verschwunden. Und obwohl das Buch als Roman verkauft wird, stützt Scurati sich abermals minutiös auf historische Dokumente und gesicherte Informationen. Mit dem Satz »Nicht der Roman folgt der Historie, sondern die Historie wird zum Roman« hat der Autor seine Methode beschrieben. Sie ist aus den ersten drei Bänden bestens bekannt.
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