Wer in einen Zug steigt, um, sagen wir, von Wien nach Berlin zu fahren, hat nicht notwendig das Gefühl, sich in Richtung lichter Zukunft zu bewegen. Für die Passagierin überwiegt die Sorge um das Funktionieren der Gegenwart. Wird die Sitzplatzreservierung richtig angezeigt? Ist die Bordtoilette benutzbar? Erreiche ich meinen Anschlusszug in Nürnberg? Die Werbewelt der Bahnbetreiber, die sorgenloses Reisen im komfortablen Hochgeschwindigkeitszug verspricht, zerplatzt meist in einem Intercity-Express. Regelmäßige Zugfahrer:innen und überarbeitetes Zugpersonal bilden verschworene Schicksalsgemeinschaften, erzählen einander im Speisewagen, der jetzt Bordbistro heißt, Geschichten aus besseren Tagen, als noch nicht alles kaputt gemacht wurde.
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