Ihre durchaus ausgewogene Besprechung von Ilsa Bareas kulturgeschichtlicher Studie über Wien. Legende und Wirklichkeit hat die Politikwissenschafterin Irene Etzersdorfer im Österreichischen Rundfunk mit dem Verdikt enden lassen, dass »das Buch, obwohl sehr gelehrt, skizzenhaft« sei, »nicht Fisch und nicht Fleisch«. So unfreundlich das Urteil auch klingt – Barea hätte vermutlich nichts dagegen einzuwenden gehabt, hat sie doch Anfang 1967, kurz nach Erscheinen der englischen Originalausgabe, in einem Interview klargestellt, dass es ihr weder um eine lückenlose Darstellung der Stadtgeschichte noch um einen Reiseführer der anderen Art gegangen sei, also um einen, der nur das rebellische Wien gelten lässt. Das Werk sollte vielmehr »die Skizze zu einem Porträt der Wiener Kultur sein, und zwar mit einem starken sozialkritischen Einschlag, der sich vor allem gegen die übliche Verzerrung eines Wiens der Operetten- und Heurigenromantik richtet, welche die Probleme der Donaumetropole in ihrem historischen Werdegang übersieht«.
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