Perez in »Pepi Fandango«, Anfang Mai zu sehen beim Crossing Europe in Linz. (Still: S. Navarrete)

Ohne Hass

von Erich Hackl

Über das Leben des Wiener Sepharden Peter René Perez und Botschaften, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen.


2562 wörter
~11 minuten

Dies ist ein Bericht aus zweiter Hand. Er gibt wieder, was ich in Madrid meinen Landsmann Peter René Perez sagen hörte, anlässlich der Holocaust-Gedenkstunde im spanischen Parlament, die im Fernsehen übertragen wurde, und an zwei Abenden im Kulturinstitut Casa Sefarad, an denen ihm die Herzen des Publikums zuflogen. Das lag nicht nur an der Anschaulichkeit, sondern auch an der Kombination aus Bescheidenheit und Selbstbewusstsein, mit der sich der 87-jährige Wiener, dem sein Alter nicht anzusehen ist, an Verfolgung, Flucht und KZ-Haft erinnerte. Seltsam, dass trotz der vielen Interviews und Presseberichte, die Perez’ Auftritte in Spanien begleiteten, in den österreichischen Medien nichts über ihn zu lesen oder zu hören war, als ginge seine Lebensgeschichte, und die seiner Familie, hierzulande niemanden etwas an.

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