»Wir wollen nicht mehr versprechen, als wir halten können«

von Sonja Luksik und Samuel Stuhlpfarrer

Fotos: Christopher Glanzl

Tobias Schweiger führt die KPÖ als Spitzenkandidat in die Nationalratswahl. Ein Gespräch über kommunistische Galionsfiguren, verbindende Klassenpolitik und den Aufbau solidarischer Strukturen unter dem Dach seiner Partei.


2920 wörter
~12 minuten

Samuel Stuhlpfarrer | In einem Beitrag für den deutschen Freitag hat deine Kollegin Sarah Pansy, Landtagsabgeordnete der KPÖ in Salzburg, unlängst über zehn Gründe für den Aufschwung der Partei geschrieben. Entscheidend für Wahlerfolge seien demnach »sympathische Galionsfiguren« wie Kay-Michael Dankl in Salzburg oder Elke Kahr als Bürgermeisterin in Graz. Von den Bekanntheits- und Sympathiewerten dieser beiden Personen trennt dich doch einiges. Bist du der richtige Kandidat, um die KPÖ nach fast sechs Jahrzehnten wieder in den Nationalrat zu führen?

Tobias Schweiger | Sympathische Galionsfiguren fallen nicht vom Himmel, man muss sie aufbauen. Ich würde sogar sagen, dass es die Partei selbst bzw. ihre alltägliche Praxis ist, die solche Figuren hervorbringt. Lange Zeit war auch Kay-Michael Dankl medial nicht oder kaum präsent. Das lag aber nicht daran, dass er untätig gewesen wäre. Eine Menge Arbeit, etwa in unseren Sozialberatungen, findet allerdings im Hintergrund statt. Dass Elke Kahr oder eben Kay bekannter sind als ich, daran besteht überhaupt kein Zweifel. Aber die beiden sind den Menschen verpflichtet, die sie gewählt haben, Kay den Salzburgerinnen und Salzburgern, Elke den Grazerinnen und Grazern.

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